Joel Kossivi Agnigbo Porträt

Joël Kossivi Agnigbo

Aktivist für Klimagerechtigkeit

Was bewegst du mit deiner Arbeit oder mit deinem Engagement?

In meiner Arbeit bringe ich deutsche Kommunen mit Kommunen aus dem Globalen Süden zusammen. Die Kommunen arbeiten in einer Partnerschaft auf Augenhöhe zu den Themen im Bereich Klimaschutz und Klimafolgenanpassung.

Wie bist du zu deinem heutigen Beruf bzw. zu deinem Engagement für Klima und Nachhaltigkeit gekommen?

Ich bin in Togo in Westafrika geboren. Mich hat das Thema Armut immer beschäftigt. Als Jugendlicher wollte ich zusammen mit Gleichgesinnten Armut bekämpfen. Und wenn man sich für das Thema der Armutsbekämpfung interessiert, sucht man die Ursachen der Armut in unserem Land. Die Suche der Ursache der Armut brachte mich unter anderem zum Thema Klimawandel und seine Konsequenzen auf die Landwirtschaft.

Was motiviert dich, dich für das Klima und Nachhaltigkeit zu engagieren?

In einem Land, in dem die Mehrheit von der Landwirtschaft lebt, sind die Menschen auf zuverlässige klimatische Bedingungen angewiesen. Lange Dürrezeiten oder zu starker Regen beeinflussen jährlich die landwirtschaftliche Produktion. Lebensmittel werden knapp und darauf folgt Armut. Ich habe mich mit der Ursache des Klimawandels beschäftigt und verstanden, dass er von Menschen verursacht ist und wir etwas ändern müssen. So bin ich Aktivist gegen die Klimaungerechtigkeit geworden. Daher ist auch meine Motivation in der Debatte der Klimakrise: ich möchte zur Klimagerechtigkeit beitragen.

Was können wir als Gesellschaft in naher Zukunft geschafft haben?

Der Klimawandel wird überwiegend von großen Industrienationen verursacht. Die Länder des Globalen Südens, die noch keine Industrienationen sind, leiden dennoch am meisten unter den Folgen des Klimawandels. Aufgrund ihrer geografischen Lage und ihrer wirtschaftlichen und technischen Schwäche, sind diese Länder weniger widerstandsfähig gegen Naturkatastrophen. Diese Tatsache ist eine Schieflage, die sich Klima-Ungerechtigkeit nennt. Hier kann sich etwas ändern.

Wie sieht eine klimagerechte Welt in deiner Vorstellung aus? Was ist deine persönliche Klima-Utopie?

Ich kämpfe mit anderen Akteur*innen dafür, dass Menschen, die unter Armut leiden, eine gerechte Behandlung erfahren. Die Industrienationen, die überwiegend für die Klimakrise verantwortlich sind, müssen Geld und Zeit investieren. Zusammen mit den Menschen vor Ort können wir Projekte initiieren, die für eine bessere Widerstandsfähigkeit in den betroffenen Ländern sorgen.

Wie kannst du Schüler*innen unterstützen, die sich für das Klima und Nachhaltigkeit einsetzen wollen?

Ich bin seit 2007 im Bereich der Klimagerechtigkeit engagiert. Seit 14 Jahren habe ich bei vielen Projekten, Vereinen und Initiativen mitgewirkt. Ich kann Schüler*innen zu den Themen Klimaschutz, Klimafolgenanpassung und Klimagerechtigkeit informieren.

Foto: © Bernadett Yehdou fotoyeh