Robin Jüngling

Robin Jüngling

Journalist & Influencer bei nachhaltig.kritisch

Was bewegst du mit deiner Arbeit oder mit deinem Engagement?

Als wir das journalistische Projekt @nachhaltig.kritisch gestartet haben, bestand der Hashtag #Nachhaltigkeit größtenteils aus Bambuszahnbürsten, Ökoglitzer und allerlei „ökologischen“ Produktempfehlungen. Wir brechen diese grüne Filterblase etwas auf, um neue Blickwinkel auf das Thema zu werfen. Aus dem Instagram-Projekt sind mittlerweile ein Podcast und eine Webseite entstanden. Mit unseren geschriebenen und gesprochenen Inhalten erreichen wir so monatlich oft mehr als 100.000 Menschen.

Wie bist du zu deinem heutigen Beruf bzw. zu deinem Engagement für Klima und Nachhaltigkeit gekommen?

Ich habe Journalismus studiert und jahrelang beim Fernsehen, auch in Social-Media-Redaktionen gearbeitet. In meinem privaten Umfeld und im Alltag gab es immer wieder Berührungspunkte mit dem Thema. Durch das Projekt hat sich aber mein Engagement und meine Sichtweise stark weiterentwickelt.

Tatsächlich ist nachhaltig.kritisch an der Uni entstanden. Bei einem Projekt zum Thema „Zukunft“ hatten Annsi und ich die Idee, ein Instagram-Projekt zum Thema Nachhaltigkeit zu machen. Die Idee dahinter: Ohne Klimaschutz keine Zukunft. Nach der Uni haben wir uns entschlossen, das Projekt weiterzuführen. Mittlerweile haben wir eine eigene „Firma“ gegründet und können uns zumindest in kleinen Teilen durch unser Herzensprojekt finanzieren.

Was motiviert dich, dich für das Klima und Nachhaltigkeit zu engagieren?

Das Thema Nachhaltigkeit und Klima ist hochessentiell. Alleine durch diese Wichtigkeit fällt es mir leicht, durch Aufklärung einen Teil dazu beizutragen, dass das Bewusstsein in der Gesellschaft weiter zunimmt. Die Dringlichkeit, die sich aus dem aktuellen Forschungsstand ergibt, verstärkt das natürlich weiter.

Was können wir als Gesellschaft in naher Zukunft geschafft haben?

Ich denke, dass das Bewusstsein zu mehr Nachhaltigkeit, das sich derzeit in der Gesellschaft verankert, eine wichtige Ausgangsposition ist, um wirklich Dinge zu verändern. Ohne politische Rahmenbedingungen und Veränderungen wird es nicht funktionieren, deshalb ist ein Umdenken in der Gesellschaft ein wichtiger erster Schritt, um eben diese politischen Veränderungen anzustoßen und zu legitimieren.

Wie sieht eine klimagerechte Welt in deiner Vorstellung aus? Was ist deine persönliche Klima-Utopie?

Meiner Meinung nach ist Klimagerechtigkeit mit sozialer Gerechtigkeit untrennbar miteinander verknüpft. Nachhaltigkeit hat viele Dimensionen und die soziale Nachhaltigkeit ist ein Kernelement, das immer mitbedacht werden muss. Meine persönliche Klima-Utopie bezieht sich daher auf den gesamten Planeten auf dem jeder Mensch in einem intakten Ökosystem und ohne Ressourcenkämpfe aufwachsen kann, mit einem Wirtschaftssystem, das nicht am größtmöglichen Profit ausgerichtet ist.

Wie kannst du Schüler*innen unterstützen, die sich für das Klima und Nachhaltigkeit einsetzen wollen?

Die sozialen Medien und die undurchsichtigen Algorithmen können gerade für junge Menschen sehr frustrierend sein. Wir entfernen uns vom ewigen Vergleichswettkampf und dem Anspruch immer grüner und perfekter zu werden. Wir sind der Meinung, dass sachliche Aufklärung mehr bringt, als Illusionen der #Nachhaltigkeit zu reproduzieren. Durch unsere journalistische Aufarbeitung verschiedenster Themen können sich die Leser*innen selbst ein Bild machen und für sich selbst entscheiden, welche Handlungen sich aus den neuen Informationen ergeben.

Auf Instagram haben wir eine sehr junge Zielgruppe. Wir wissen, welche Themen wichtig sind und wie man sie zielgruppengerecht transportieren kann. Bei uns kann man dazulernen, mitdiskutieren und sich thematisch einbringen.

Zu unserem Instagram-Kanal geht es hier entlang: https://www.instagram.com/nachhaltig.kritisch