Sebastian Stickel

Sebastian Stickel 

Wissenschaftler beim Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
 

 

Was bewegst du mit deiner Arbeit oder mit deinem Engagement?

Durch unsere Arbeit am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) wird die Energiewende sowie die Nachhaltigkeit im Verkehrssektor vorangetrieben. Dieses Ziel erreichen wir mit neuen und verbesserten Technologien. Dabei liegt mein Fokus auf der benötigten Antriebsenergie und der Energieeffizienz von Fahrzeugen, dem Energiebedarf für die Herstellung von Komponenten sowie neuartigen Verfahren für das Recycling und die Nachnutzung von Batterien. Durch die Arbeit des DLR werden Wirtschaft, Forschung und Politik dazu bewogen, die Energiewende voranzutreiben, neuartige Konzepte zu diskutieren und umzusetzen.

Wie bist du zu deinem heutigen Beruf bzw. zu deinem Engagement für Klima und Nachhaltigkeit gekommen?

Nach einiger Zeit im Arbeitsleben wollte ich mich weiterentwickeln und einen Job finden, auf den ich mich täglich freue und in dem ich gesellschaftlich etwas bewegen kann. Bereits zu dieser Zeit war die Energiewende ein sehr wichtiges Thema, bei dem ich mitwirken wollte. Dazu habe ich ein Studium der Erneuerbaren Energien absolviert und viele Facetten und Möglichkeiten erneuerbarer Energiesysteme und nachhaltiger Konzepte kennengelernt. Im Verkehrssektor ist noch viel Potential für Verbesserungen vorhanden. Daher habe ich mich auf alternative Antriebe (Batterie und Brennstoffzelle) und Mobilitätskonzepte spezialisiert.

Was motiviert dich, dich für das Klima und Nachhaltigkeit zu engagieren?

Die Folgen des Klimawandels werden immer offensichtlicher. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, mich für Nachhaltigkeit zu engagieren, um sowohl nachfolgende Generationen als auch die heutige Gesellschaft zu unterstützen.

Was können wir als Gesellschaft in naher Zukunft geschafft haben?

Wir können uns auf Konzepte einigen und uns für eine nachhaltigere Lebensweise einsetzen. Konkret können wir den Ausstoß an klimaschädlichen Emissionen sowie die Nutzung nicht-nachhaltiger Rohstoffe und Produkte verringern. Selbstverständlich ist auch die Politik gefordert, vorhandene Ideen und Konzepte zu unterstützen, umzusetzen und weitere Forschung und Entwicklung zu ermöglichen. Es gilt nachhaltige Ideen zu fördern, Subventionen für klimaschädliche Technologien einzustellen und Genehmigungs- und Umsetzungsprozesse zu beschleunigen.

Wie sieht eine klimagerechte Welt in deiner Vorstellung aus? Was ist deine persönliche Klima-Utopie?

In einer klimagerechten Welt muss sich niemand sorgen, durch Folgen des Klimawandels gefährdet zu sein und die Heimat zu verlieren. Erneuerbare Energieerzeugungsanlagen werden in das ländliche Umfeld und in das Stadtbild integriert. Neuartige Konzepte sorgen in vielen Bereichen für einen geringeren Bedarf an Energie und Rohstoffen. Eine aktive Beteiligung der Bürger*innen ist ebenso ein wichtiger Faktor für ein Gelingen der Energiewende. Konkret ermöglichen diese Maßnahmen das Erreichen unserer Klimaziele, idealerweise die Begrenzung der Erderwärmung um maximal 1,5 °C.

Wie kannst du Schüler*innen unterstützen, die sich für das Klima und Nachhaltigkeit einsetzen wollen?

Generell ist es wichtig, sich zu informieren. Man sollte Dinge kritisch hinterfragen, sich Gedanken machen und die konstruktive Diskussion suchen. Viele Maßnahmen können einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und zu einer nachhaltigen Lebensweise leisten, beispielsweise durch eine bewusste und regionale Ernährung, die Nutzung von Rad, Bahn und Bus statt Auto und Flugzeug, die Verringerung des eigenen Konsums, Verzicht auf Kunststoff oder den sparsamen Einsatz von Strom und Wasser. Wenn ihr euch noch weiter einbringen möchtet, so bieten die Jugendorganisationen der Parteien oder Umweltschutzverbände euch die Möglichkeit. Im Bereich Verkehr, welchen ich mit dem DLR vertrete, sind der VCD, Greenpeace oder BUND zu nennen. Im Bereich Forschung gibt es zudem die Scientists for Future als Pendant zu Fridays for Future. Außerdem bietet das DLR Schulklassen mit seinen DLR_School_Labs, die Möglichkeit selbst zu experimentieren und viele spannende Dinge rund um Luft- und Raumfahrt, Verkehrsforschung und Energie zu entdecken und erkunden.

Foto: © Juli Schneegans Fotografie Hamburg & Berlin