Christian Stock

Christian Stock

TV-Schauspieler und Gründer von K.R.A.K.E e.V.

Was bewegst du mit deiner Arbeit oder mit deinem Engagement?

Ich habe die K.R.A.K.E. (Kölner Rhein-Aufräum-Kommando-Einheit) gegründet. Als Tierfreund liegt mir der Schutz der Meerestiere besonders am Herzen. Alles, was im Rhein landet, landet irgendwann auch in der Nordsee und im Atlantik. Dort tötet das Plastik Wale, Schildkröten und Fische. Leider versagt unsere Umweltpolitik an dieser Stelle, weswegen wir dringend selbst etwas tun müssen. Außerdem werde ich nächstes Jahr selbst Vater und möchte meinem Kind eine lebenswerte Welt hinterlassen.

Wie bist du zu deinem heutigen Beruf bzw. zu deinem Engagement für Klima und Nachhaltigkeit gekommen?

Ich kam bei Dreharbeiten in Nepal auf das Thema Umweltverschmutzung. Zurück in Köln dachte ich mir: „Du musst doch was tun. Du hast eine Verantwortung!“ und begann, am Rheinufer Müll zu sammeln. Erst alleine, dann mit ein paar Kumpels. Mittlerweile veranstalte ich mit meinem Team Müllsammelaktionen mit bis zu 700 Menschen. Ich halte Vorträge an Schulen und Firmen. Außerdem plane ich Großprojekte, die alle mit dem Thema „Müllsammeln“ zu tun haben.

Was motiviert dich, dich für das Klima und Nachhaltigkeit zu engagieren?

Jede*r kann etwas tun! Unser Motto ist „Anpacken statt rumjammern!“. Wir können alle rausgehen und unseren Beitrag leisten. Das Ganze macht sogar Spaß und ist ansteckend. Je mehr Leute wir erreichen, desto mehr können wir verändern. Wir dürfen uns nicht alles gefallen lassen und haben Stimmen, die gehört werden.

Was können wir als Gesellschaft in naher Zukunft geschafft haben?

Wir müssen aufhören, so viel Plastik zu produzieren und alles Unnötige darin zu verpacken. Müll sollte ordnungsgemäß entsorgt und recycelt werden. Wir brauchen Schutzgebiete für Tier- und Pflanzenarten, die kontrolliert und bewacht werden. Auch die Fischerei und Massentierhaltung zur Fleischproduktion können wir einschränken. Den Tieren Respekt zollen, statt sie als Produkt zu sehen.

Auch unsere Ressourcen, wie Erdöl und Kohle, sind nicht unendlich. Es ist wichtig, an neuen Technologien zu forschen. Unsere Flüsse dürfen nicht begradigt und Wälder nicht gerodet werden. Wir sägen seit Jahrzehnten an dem Ast, auf dem wir sitzen.

Wie kannst du Schüler*innen unterstützen, die sich für das Klima und Nachhaltigkeit einsetzen wollen?

Ich kann durch meine ehrenamtliche Arbeit Tipps geben, auf welche Dinge jede*r problemlos verzichten kann, ohne die eigene Lebensqualität einzuschränken. Vor allem aber versuche ich, zu vermitteln, dass es Spaß macht und ein gutes Gefühl gibt. Wir können zum Beispiel den Müll anderer aufheben. Jedes Stück Plastik, das wir sammeln, ist eins weniger, das im Meer landet.

Wir organisieren mit der K.R.A.K.E. Müllsammelaktionen, zu denen jede*r einfach vorbeikommt. Alle Termine verkünden wir auf Instagram, Facebook und unserer Webseite.

Foto: Simon Taal