Was bewegst du mit deiner Arbeit oder mit deinem Engagement?

Ich bin seit 25 Jahren hauptberuflich und ehrenamtlich in der Umweltpädagogik und im Bereich Nachhaltigkeit sowie im Naturschutz tätig. Meine fachlichen Schwerpunkte sind Klimaschutz, Förderung der Biodiversität und Schöpfungsspiritualität. Studiert habe ich Landschaftsökologie an der TU München-Weihenstephan, mit anschließender Promotion an der TU Berlin.

Wie bist du zu deinem heutigen Beruf bzw. zu deinem Engagement für Klima und Nachhaltigkeit gekommen?

Nach dem Abitur habe ich als Au-pair in Italien gelebt. Dort habe ich zwei Erfahrungen gemacht, die meine Berufswahl prägten: Erstens hat die Müllabfuhr drei Wochen gestreikt. Der gesamte anfallende Müll sammelte sich vor den Häusern auf den Gehsteigen. Mir wurde bewusst, mit welchem Müll unser Lebensstil in den Industrienationen verbunden ist. Zweitens erlebte ich, wie die Kinder unseres Wohnhauses 30 Minuten zu Fuß in den nächsten Park begleitet werden mussten, um dort ein bisschen Natur begegnen zu können.

Diese beiden Erfahrungen bewegten mich zu der Entscheidung, meine Berufswahl und mein Engagement auf eine zukunftsweisende, partnerschaftliche Beziehung zwischen uns Menschen und der Natur auszurichten.

Was motiviert dich, dich für das Klima und Nachhaltigkeit zu engagieren?

Die von uns Menschen verursachten Klimaveränderungen und die massive Abnahme der Biodiversität haben ein dramatisches Ausmaß angenommen. Wir verändern das Ökosystem Erde in einer Weise, die alles Leben auf dieser Welt massiv bedroht. Deswegen müssen wir sofort handeln. Diese Situation fordert uns zu einer Umstellung unserer Lebens- und Wirtschaftsweise heraus.

Dies sind die Gründe für mein Engagement. Gleichzeitig bin ich überzeugt, dass wir bereits jetzt viele Schritte hin zu einer nachhaltigen Zukunft gehen können – zum Wohl für uns Menschen und für unsere Mitwelt!

Was können wir als Gesellschaft in naher Zukunft geschafft haben?

Wir selbst können viel tun. In Deutschland verursacht jede*r Bürger*in im Durchschnitt 11,2 Tonnen Treibhausgase pro Jahr. Ein klimaneutrales Leben, also keine klimaschädlichen Gase mehr auszustoßen, ist in Industrienationen eine Ausnahme. Wir könnten innerhalb kürzester Zeit klimafreundlich leben und ein klimaschädlicher Lebensstil wäre die Ausnahme!

Wie sieht eine klimagerechte Welt in deiner Vorstellung aus? Was ist deine persönliche Klima-Utopie?

Derzeit leben die Menschen in den Industrienationen und den Schwellenländern auf Kosten der Menschen in armen Ländern und auf Kosten der nachfolgenden Generationen. In einer klimagerechten Welt verursachen die Menschen nur so viele Treibhausgasemissionen, wie die Erde verkraften kann. So tragen wir zu einer Gerechtigkeit zwischen uns und armen Ländern sowie den nachfolgenden Generationen bei.

Wie kannst du Schüler*innen unterstützen, die sich für das Klima und Nachhaltigkeit einsetzen wollen?

Ich lade alle Schüler*innen ein, sich unserer Initiative 100xklimaneutral anzuschließen und beim Verein 3 fürs Klima e.V. Mitglied zu werden. Wir unterstützen die Schüler*innen bei der Initiierung von Kampagnen und Geschwistergruppen.

Links:

www.100xklimaneutral.com

www.3fuersklima.de)