Marina Schmidt

Co-Gründerin von Ozeankind e.V.

Was bewegst du mit deiner Arbeit oder mit deinem Engagement?

Ich bin Co-Gründerin und Vorstand der Organisation Ozeankind. Wir fördern Umweltbewusstsein bei Kindern und Jugendlichen. Bei Ozeankind organisieren wir Cleanups und sammeln Müll auf Sansibar, damit möglichst wenig Plastik in die Ozeane gelangt. Freiberuflich bin ich dort auch für das Marketing und die Vermarktung zuständig.

Wie bist du zu deinem heutigen Beruf bzw. zu deinem Engagement für Klima und Nachhaltigkeit gekommen?

Durch eine Urlaubsreise mit einem Boot auf dem indischen Ozean im Jahr 2016: Dort haben wir zum ersten Mal gespürt und live gesehen, wie sehr unser Lieblingsort – das Meer – durch Plastikmüll bedroht wird. Dieses Erlebnis war der Auslöser, selbst aktiv zu werden und Plastikmüll zu sammeln. Es hat dazu geführt, dass mein Freund und ich die Organisation Ozeankind gegründet haben. Wir möchten mit unseren Umweltbildungs- und Recyclingprojekten unseren Beitrag leisten.

Was motiviert dich, dich für das Klima und Nachhaltigkeit zu engagieren?

Mich motiviert der Glaube an ein besseres Morgen, unsere Gemeinschaft und all die Menschen, die sich jeden Tag für das Klima einsetzen. Außerdem gibt es für mich gar keine andere Wahl. Nichtstun ändert auch nichts an der heutigen Situation. Im Alten zu verharren, macht alles nur noch schlimmer.

Was können wir als Gesellschaft in naher Zukunft geschafft haben?

Ein Umdenken und nachhaltiges Handeln: Wir können eine Gesellschaft schaffen, die umweltbewusst durch das Leben geht. Es ist wichtig, die Umwelt in alle Prozesse einzubeziehen und zu bedenken, ob unser Handeln oder Wirtschaften der Erde schadet.

Wie sieht eine klimagerechte Welt in deiner Vorstellung aus? Was ist deine persönliche Klima-Utopie?

In meiner idealen Welt gibt es keine einzelnen Länderregierungen mehr, sondern eine globale Weltpolitik, in der die Politik das Wohl aller Menschen auf der Welt im Fokus hat. Wir respektieren und unterstützen uns gegenseitig. Länder, die einen großen Anteil am menschengemachten Klimawandel haben, sind bereit an Lösungen zu arbeiten. Wir unterstützen Länder im Globalen Süden, helfen ihnen, mit dem Klimawandel zurecht zu kommen und investieren dort.

Wie kannst du Schüler*innen unterstützen, die sich für das Klima und Nachhaltigkeit einsetzen wollen?

Wir unterstützen Grundschüler*innen mit unserem Arbeitsheft dabei, ein Plastikrebell® zu werden. Wir wollen ein Bewusstsein schaffen, wie wir im Alltag Einwegplastikmüll vermeiden und damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Aus umweltbewussten Kindern werden später auch verantwortungsvolle Erwachsene. Darüber hinaus veranstalten wir regelmäßig unser ortsunabhängiges Plastikrebell-Cleanup, bei dem jede*r an einem Wochenende Müll in der näheren Umgebung sammelt. Die Ergebnisse teilen wir mit der Community auf Social Media. Mit Müllsammeln retten wir leider nicht die Welt. Es ist aber ein aktiver Beitrag, den wirklich jede*r leisten kann.

Foto: Tanja Stojanovic